Auswirkungen von modernen Softwareentwicklungstechniken auf die Barrierefreiheit von Web-Anwendungen

This work has been finished in September 2009.

Die Modellgetriebene Softwareentwicklung ist ein aktueller Trend in der Softwareentwicklung. Dabei ist die Grundidee, mit Hilfe von Code-Generatoren aus abstrakten Softwaremodellen ausführbaren Code automatisch zu generieren. Aktuelle Ansätze legen dabei hauptsächlich Wert auf funktionale Aspekte des zu generierenden Codes, z.B. wie aus UML-Diagrammen Java Code generiert werden kann. Jedoch werden Qualitätsaspekte, die nicht aus den technischen Anforderungen hervorgehen, nur selten berücksichtigt. Ein wichtiger Qualitätsaspekt stellt u.a. die Barrierefreiheit von Webseiten dar. Der Gesetzgeber in Österreich verlangt, dass der barrierefreie Zugang zu behördlichen Internetauftritten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen bis 1.1.2008 umgesetzt hätte werden sollen. Um die Barrierefreiheit von Web-Anwendungen festzustellen, werden so genannte Web Accessibilty Guidelines (WAG) vorgegeben. Zum Beispiel gibt es von der W3C die WCAG (Web Content Accessibility Guidelines), welche sich bereits als ein Web Accessibility de facto Standard durchgesetzt haben. Um die Konformität mit den oben geforderten rechtlichen Bestimmungen zu erfüllen, müssen öffentliche Internetauftritte den jeweilig geforderten Richtlinien entsprechen. In dieser Diplomarbeit wird nun eruiert, in welcher Weise moderne Komponenten-Frameworks und Code-Generatoren die sich aus den Richtlinien ergebenden Anforderungen erfüllen. Dazu werden WAG (Web Accessibility Guidelines) konforme statische HTML-Seiten als Ausgangspunkt verwendet, welche dann mittels Komponenten-Frameworks und Code-Generatoren dynamisch weiter entwickelt und als Web-Anwendungen abgebildet werden. Das Ergebnis dieses Generierungsprozesses wird schließlich in Form von HTML-Seiten im Browser gerendert. Diese gerenderten Seiten werden mittels WAG-Validatoren (Prüfprogramme für die WAG-Konformität) hinsichtlich zuvor gewählter Richtlinien geprüft. Aus dem Ergebnis dieser Konformitätsprüfung ist ersichtlich, welche Verletzungen der gewählten WAG auftreten und wie gut die jeweiligen Entwicklungstechnologien für die Erstellung von WAG-konformen Web-Anwendungen geeignet sind. Es hat sich gezeigt, dass der generierte Code der evaluierten HTML-Seiten noch mit vielen Barrieren behaftet ist und noch großes Verbesserungspotential bei den eingesetzten Entwicklungswerkzeugen gegeben ist.

 

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